Messung, Auswertung und Analyse eines GPS-Netzes in der Stadt Luxemburg.
- Type:Diplomarbeit
- Date:1998
- Supervisor:
Aufgabensteller:
Prof. Dr.-Ing. G. Schmitt
Betreuer:
Dr.-Ing. M. Illner - Person in Charge:Rauchs, C.
- Zusatzfeld:
IBNr: 808
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In den Jahren 1990 - 1992 wurden die Lagenetze 1. und 2. Ordnung des Landes Luxemburg mittels GPS neu bestimmt. Bei GPS-Verdichtungsmessungen in der Stadt Luxemburg wurde festgestellt, daß auf kleinem Raum große Diskrepanzen zwischen dem neuen GPS-Netz und dem bestehenden, klassisch bestimmten Netz auftreten, was im wesentlichen auf die Topographie der Stadt zurückgeführt wird.
Im Rahmen dieser Diplomarbeit sollte nun durch eine weitere GPS-Meßkampagne eine eingehende Analyse des klassischen Netzes im Gebiet der Stadt Luxemburg durchgeführt werden. Hierzu sind 50 Punkte auszuwählen, mit GPS zu messen und mit der SKI-Software auszuwerten. Die aus der Weiterverarbeitung mit den institutseigenen Programmen TRAVAR und NETZ2D resultierenden Gauß-Luxemburg Koordinaten sind mit jenen zu vergleichen, die durch Anwendung der vorhandenen Transformationsparameter der luxemburgischen Vermessungsverwaltung entstehen. Die erhaltenen ellipsoidischen Höhen sollen über vorhandene identische Höhenpunkte und über das EGG97-Quasigeoid in das Gebrauchshöhensystem überführt werden.
Wie bereits festgestellt, treten die größten Klaffungen (bis zu 25 cm) im Süden der Stadt Luxemburg auf. Der Punkt mit dem größten Unterschied zum klassischen Netz ist ein Meßpunkt höherer Ordnung, von dem die umliegenden eingemessen wurden. Die Topographie spielt nur eine untergeordnete Rolle. Aus den Klaffungen ist keine von der Topographie abhängige Systematik erkennbar. Der durchschnittliche mittlere Punktfehler des GPS-Netzes beträgt für die Lage 0,6 cm und für die Höhe 0,5 cm, sehr gut für Messungen im Stadtgebiet. Die Randgebiete des GPS-Netzes sind die Problempunkte bei der Höhenauswertung. Trotz dieser großen Differenzen zwischen dem GPS-Netz und dem klassischen Netz wird die Stadtverwaltung zunächst beide Netze beibehalten und erst in naher Zukunft auf das homogenere, neugemessene GPS-Netz übergehen.