Geodatenerfassung mit Geodroid
Bei Geodroid handelt es sich um einen sog. mobilen GIS-Klient (GIS: Geoinformationssystem). GIS sind momentan auf dem Desktop weit verbreitet und dienen der Verarbeitung und Analyse von Geodaten (Daten, die natürliche und anthropogene Objekte auf der Erdoberfläche beschreiben). Bei Geodroid handelt es sich um ein GIS für Android-Tablets zur Erfassung von Geodaten im Feld, mit der Möglichkeit des sofortigen (online) Datenabgleichs mit einem zentralen Geodaten-Server. Besonderes Merkmal der Erfassung per Geodroid ist, dass diese die internationalen Standards des Geodaten-Managements der ISO/OGC einhält, insbesondere den Web Feature Service (WFS) und den Transaktionalen Web Feature Service (WFS-T). Mit Hilfe von WFS lässt sich ein festes Geodatenschema von einem Server auf das mobile Gerät übertragen, sodass die Kompatibilität der erfassten Geodaten zum zentralen Schema (und damit eine gewisse Validität/Sauberkeit der Daten) sicherstellen lässt. Die erfassten Geodaten werden zunächst lokal auf dem mobilen Gerät zwischengespeichert, lassen sich jedoch jederzeit per Luftschnittstelle (WLAN/Mobilfunknetz) auf den Geodaten-Server überspielen, sodass diese sofort (in Echtzeit) von einem Operator im Büro/in der Zentrale weiter verarbeitet werden können.
Geodroid kann überall dort eingesetzt werden, wo Geodaten mobil erfasst werden müssen. Insbesondere ist ein Einsatz in Ämtern, die mit der amtlich vorgeschriebenen Erfassung von Geodaten befasst sind, möglich. Gerade Ämter werden durch neuere Europäische Gesetze (INSPIRE-Prozess) dazu angehalten, ihre Geodaten durch Beachtung der o.g. Standards zugänglich vorzuhalten, um einem sog. Vendor Lock-In vorzubeugen. Des Weiteren sind durch den beschleunigten Erfassungsworkflow von Geodroid sind reelle Kosteneinsparungen und eine Verbesserung der Dienstqualität zu erwarten.
Geplant ist, die Software auch als Schulungsplattform für Softwareentwicklung und Geodatenerfassung in der Lehre einzusetzen und die Software im Umfeld der Lehre in kleineren und größeren Studentenprojekten weiterzuentwickeln. Ein erster Schritt ist bereits getan, sodass nun eine Basisversion im Umfang der Abschlussarbeit des GIK-Studenten Karsten Deininger entwickelt wurde und für Prototyp-Tests zur Verfügung steht.
Falls Sie in Ihrer/m Organisation/Unternehmen bereits zu einem frühen Zeitpunkt Einblick in die Funktionsweise der Software erhalten und an der Testphase Teil nehmen möchten, melden Sie sich bitte beim zuständigen Wissenschaftlichen Mitarbeiter Edgar Butwilowski (edgar butwilowski ∂does-not-exist.kit edu).